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Beginn der Antarktis-Saison 2017/18

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Nach Monaten der Vorbereitung ist die Antarktis-Saison 2017/18  bereits seit mehreren Wochen in vollem Gange. Auch dieses Jahr stehen für die AWI-Glaziologen verschiedene Projekte an, die wir in den nächsten Beiträgen vorstellen werden.

Die Projekte

Wasser sparen! Empfang am Gepäckband im Kapstadter Flughafen.

Die Feldarbeiten im Rahmen des Filchner-Ice-Shelf-Projects neigen sich nach mehreren Jahren dem Ende entgegen. Auf dem Filchner-Eisschelf bzw. auf einem der größten Zuflüsse, dem Recovery-Gletscher, werden autonome Messgeräte gewartet, die Daten ausgelesen bzw. nach einem Betrieb von mehreren Jahren auch wieder abgebaut.
Auf dem Ekströmisen, das Eisschelf, auf welchem die Neumayer III-Station steht, findet die zweite Saison der Vorerkundung im Rahmen von D-ANDRILL bzw. Sub-EIS-Obs statt. Zum einen werden hier weitere reflexionsseismische Messungen durchgeführt, zum anderen sollen im Anschluß auch die erste Probebohrungen in den Ozeanboden unter dem Schelf durchgeführt werden.
Und auch diese Saison ist der Polarflieger Polar 6 des AWIs wieder für Messflüge in der Antarktis unterwegs. Nur die Kohnenstation bleibt nach der langen und intensiven Saison 2016/17 dieses mal geschlossen und wird erst wieder 2018/19 geöffnet werden.

Wasserknappheit und Überfluß

Wasser sparen! Auch im Hotel allgegenwärtig …

Viele der Themen, mit denen sich die Glaziologie beschäftigt, hängen direkt oder indirekt mit dem Thema Klimawandel zusammen. Dabei geht es nicht nur um das Verständnis der Vergangenheit, wie sich das Klima über tausende oder hunderttausende von Jahren verändert hat, sondern auch um ein Blick in die Zukunft. Für die über Kapstadt in Richtung Neumayer-III-Station reisenden Forscher gab es dieses Jahr hier ein deutliches Zeichen, welche Auswirkungen der Klimawandel in einen Regionen aussehen könnte. Während in Bonn die UN-Klimakonferenz stattfand, um über zukünftige Maßnahmen zur Vermeidung und Abschwächung des menschgemachten Klimawandels zu beraten, so sind die Bewohner Kapstadts bereits in der Zukunft angekommen. Der Südwesten Südafrikas erlebt derzeit eine der längsten Trockenperioden. D.h. auch, das mangels Niederschlags viele Wasserspeicher aufgebraucht sind. Um den Verbrauch zu reduzieren, ist in der ganzen Stadt ein Initiative präsent, die zum Wassersparen auffordert. Das gilt natürlich auch für Touristen, die am Flughafen bereits darauf aufmerksam gemacht werden, wie auch für uns Durchreisende. Entfernt erinnert das ein wenig an Frank Herberts Science Fiction-Klassiker „Dune“. Das ist insofern ein Kontrast zu den Verhältnissen in der Antarktis, da dort 70% der Süßwasser-Reserven der Welt gespeichert sind – allerdings in fester Form, als Eis.

 

Ein neuer Eisbrecher

Der neue Eisbrecher, die S.A. Agulhas II.

Aber wieder zur Anreise: für die Forscher selber und leichte Fracht geht es per Flugzeug mit dem Dronning Maud Land Air Network DROMLAN zur russischen Piste „Novo“ und von dort aus weiter nach Neumayer III. Für schwere Fracht bzw. solche, die nicht gleich zu Beginn der Saison benötigt wird, gibt es einen einfacheren Containertransport per Schiff. Bei der Kontrolle unserer Ausrüstung im Kapstadter Hafen hatten wir dieses mal auch das Glück, den neuen südafrikanischen Eisbrecher Agulhas II persönlich anzutreffen – mit noch vergleichsweise wenig Beulen und Kratzern für einen Eisbrecher. Sie wird als erstes Schiff diese Saison an Neumayer III in den letzten Dezembertagen erwartet, mit viel Frischproviant!


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