Forschung findet nicht im luftleeren Raum statt, nicht vollkommen entkoppelt von anderen gesellschaftlichen Subsystemen. Sie ist ein Teil unserer Kultur und daher sollte sich die Gesellschaft auch für die Wissenschaft einsetzen. Am vergangenen Wochenende taten dies in Deutschland 37.000 Menschen, die bei den Marches for Science für die Wissenschaft auf die Straße gingen – weltweit, sogar in der Arktis, Antarktis und unter Wasser. Über die Demonstrationen gibt es zahlreiche lesenswerte Berichte sowie Vorberichte und Collagen der schönsten Demostrationsschilder.
Mein Eindruck vom Berliner March for Science mit 11.000 Teilnehmer*innen war, dass die Organisator*innen dies als guten Erfolg verbuchen können, was das Engagement für die Wissenschaft angeht. Gleichzeitig finde ich, dass wichtige gesellschaftliche Gruppen dort leider nicht zu sehen waren, deren Engagement für die Forschung auch wichtig wäre: Wo waren die Gewerkschaften, die Kirchen, die Wirtschaft, der Kulturbetrieb (Musiker, Schauspieler), der Bundespräsident, Sportler, Comedians und andere Prominente? Klar, einzelne Vertreter waren dabei. Aber diese Gruppen hätten sich aus meiner Sicht sowohl auf der Straße als auch im Vorfeld bei der Mobilisierung viel stärken einbringen können, um deutlich zu machen, dass es sich um ein gesamtgesellschaftliches Anliegen handelt. Es sollte ja eben kein March of Scientists sondern for Science sein.
Nun suchen die Organisatoren nach Wegen, den Schwung aus den Demonstrationen mitzunehmen für weitere Initiativen. Carsten Könneker und sein Team haben die Gelegenheit für eine Umfrage genutzt, warum die Menschen für die Wissenschaft auf die Straße gehen – hier die Ergebnisse.
#marchforscience #March4Sociology best protest sign ever??? pic.twitter.com/myQr1H7EpV
— Steve G. Hoffman (@namffoh_evets) April 22, 2017
Bestes Plakat am #MarchforScience pic.twitter.com/ZKIguWddMG
— Florian Freistetter (@astrodicticum) April 22, 2017
"In peer review we trust… and Comic Sans." #sciencemarch #sciencemarchBER #chemistsmarch pic.twitter.com/NfFXF1CpnG
— sarah everts (@saraheverts) April 22, 2017
Meine Wissenschaft
Im Vorfeld des Science Marches haben wir die Social Media-Aktion „Meine Wissenschaft“ durchgeführt. Wir hatten Forscher*innen um Statements gebeten, wie sie die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft sehen. Hier gibt es nochmal alle Bilder zu sehen.
Statements von Forschenden
Posted by Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren on Dienstag, 11. April 2017
Video der Woche
Video: Matthew Jordan
Tweets der Woche
Heute ist wirklich Tag der #Korrekturperlen … pic.twitter.com/6pBuLKShFe
— _saskiasell (@_scs) April 3, 2017
I think I know these shapes… ;) Note how the atmosphere is thin https://t.co/XZfN2m3cnH #proxima pic.twitter.com/p0h2SVo7P6
— Thomas Pesquet (@Thom_astro) April 10, 2017
Kurz verlinkt
Ich meinte fast etwas Erleichterung zwischen den Zeilen lesen zu können, als der Informationsdienst Wissenschaft (idw) kürzlich feststellte: „Die Pressemitteilung bleibt relevant„.
Die Webseite Wissenschaftskommunikation.de hat mit „Panoptikum“ eine Sammlung von Wissenschaftskommunikationsfundstücken gestartet.
Und diese Ausgabe des Augenspiegels ist die erste, die auf unserer Facebook-Seite als Instant Article erscheint. Das kann man sich bei Interesse in der Facebook-App auf einem Smartphone anschauen.
Die Augenspiegel-Kolumne
Die Kolumne „Augenspiegel – Webfundstücke rund um die Wissenschaft“ erscheint seit Februar 2014 etwa alle zwei Wochen freitags im Blogportal der Helmholtz-Gemeinschaft. Darin stellt Henning Krause, Social Media Manager in der Helmholtz-Geschäftsstelle, Internetfundstücke aus dem Web 1.0 und dem Web 2.0 vor, die zeigen, wie sich der gesellschaftliche Diskurs um Wissenschaft im Internet abspielt: neue Kommunikationsformen, neue Technologien und Kommunikationskulturen. Bei dieser Kuratierung spielen Blogs, Apps, Facebook, Youtube und Twitter eine Rolle – anderseits auch Internet-Meme, Shitstorms und virale Videos.