Beitrag von Prof. Dr. Hans von Storch, Institut für Küstenforschung
Es ist nun fast 10 Jahre her, dass das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) seine Kooperation mit der Kreuzfahrtreederei TUI-Cruises begann. Ich war von Anfang an dabei, als Lektor mit wissenschaftlichen Vorträgen. Jetzt, nach meiner Pensionierung, bin ich dafür zu faul geworden, aber fahre gerne weiter mit diesen Schiffen, nun aber ohne eine aktive Rolle, als Konsument mit Freude an See und Land mit Orten mit (für mich) fast mythischer Bedeutung.
An Bord angekommen holte mich das HZG wieder ein, denn: es war die MEIN SCHIFF 3, die mich in norwegische Häfen, einschließlich Longyearbyen, isländische Häfen und Torshavn brachte. Wissenschaftliche Vorträge gab es diesmal nicht, obwohl es mir sicher Spaß gemacht hätte, meine Kollegen bei der Arbeit zu beobachten. Aber dieses Schiff, die MEIN SCHIFF 3, ist Träger für eine Reihe von Messsystemen des Instituts für Küstenforschung. Diese messen atmosphärische Konzentrationen von Quecksilber und Wasserinhaltsstoffe.
Die Quecksilbermessungen laufen seit 2013 und wurden seinerzeit schon auf der (inzwischen alten) MEIN SCHIFF 1 durchgeführt. Zu diesen Messungen gibt es ein Interview mit Prof. Dr. Ralf Ebinghaus, Leiter der Abteilung Umweltchemie, in dem er die Messungen und die technische Umsetzung an Bord eines Schiffes erklärt.

Auf Deck 16 von MEIN SCHIFF 3, vorne, der Ansaugstutzen (mit einem Drahtkäfig umhüllt) für das System zur Bestimmung der atmosphärischen Quecksilberkonzentration. (Foto: Hans von Storch)
Inzwischen ist die (alte) MEIN SCHIFF 1 ausgemustert und durch einen Neubau ersetzt. Unsere Messgeräte aber zogen um auf die MEIN SCHIFF 3, wo auch ein Flaggschiff der HZG-Messtechnik verbaut wurde, nämlich eine FerryBox zur kontinuierlichen Messung von Wasserinhaltsstoffen. Die FerryBox ist schon seit der Jungfernfahrt des Schiffes im Juni 2014 an Bord. Eine Pressemitteilung der HZG berichtete seinerzeit dazu. Die Daten werden automatisch in Echtzeit übertragen und sind über das COSYNA Datenportal (http://surveydata.hzg.de bzw. http://codm.hzg.de) von jedermann einsehbar. Die Geräte werden durch das HZG gewartet, wenn das Schiff „in der Gegend“ ist.
In der Zwischenzeit sieht der Umweltoffizier der MEIN SCHIFF 3 nach den Geräten. Dieser, Dimitrios Karampastelas, übrigens ausgebildet als Ozeanograph, nahm sich die Zeit, um mit mir von unten – die FerryBox steht im Maschinenraum – bis ganz oben zum Messsystem für das Quecksilber zu laufen und mir die Geräte zu zeigen und zu erklären. Schon nett, mitten auf dem Nordatlantik Kompetenz, die in GKSS (Bezeichnung bis Ende 2010, heute HZG) entstand und im HZG ausreifte, vorgeführt zu bekommen.

Umweltoffizier Dimitrios Karampastelas im Maschinenraum der MEIN SCHIFF 3 vor der Ferrybox der HZG. (Foto: Hans von Storch)