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Blick hinter die Kulissen

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Beitrag von Volker Dzaak und Ina Frings, Abteilung Logistik & Organisation Küstenforschung

Vor einem Jahr haben wir von der Entscheidung zum Neubau eines Forschungsschiffs für das Helmholtz-Zentrum Hereon berichtet. Was ist bisher passiert und wie gestaltet sich der Fortschritt? Von der Entscheidung bis zum Stapellauf … wir werden in lockerer Reihenfolge Beiträge dazu bringen, die einen Blick hinter die Kulissen zum Neubau der „Ludwig Prandtl II“ ermöglichen. Eine Art Bau-Tagebuch, das den komplexen Vorgang beleuchtet und eine Vorstellung ermöglicht, wie anspruchsvoll solch ein Vorhaben ist.

„Wir brauchen ein neues Forschungsschiff.“ Diese Feststellung markiert den Anfang einer langen Phase, die schon eine ganze Weile zurückliegt. Die Aussage begründet sich einerseits auf eine Nachfolge für unser aktuelles Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“, das nunmehr fast 40 Jahre alt ist. Andererseits sind die Anforderungen aus nautischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten gestiegen, z.B. durch Verknüpfung neuer Möglichkeiten mit Wasserstoff und Einsatz von Membranen zur Abgasreduzierung. Auch für den Einsatz in der Küstenforschung sind innovative und flexible Konzepte gewünscht.

Der Start für dieses Neubauvorhaben liegt damit bereits einige Jahre zurück, als sich Planungsgruppen mit Erfordernissen und Wünschen an ein Forschungsschiff auseinandergesetzt und diese in einer detaillierten Leistungsbeschreibung formuliert haben. Woraus von einem Planungsbüro eine sog. Machbarkeitsstudie erstellt wurde. Anhand einiger Grafiken konnte man sich schon eine ungefähre Vorstellung machen, wie so ein Schiff aussehen könnte.

(Grafik: Hereon)

 

Wie kommt es zu den Abmessungen des Schiffs – hätte es auch größer oder kleiner sein können? Die Basisdaten stammen aus der detaillierten Leistungsbeschreibung, für welche Einsätze dieses Schiff vorgesehen ist. Schwerpunkte sind dabei der Einsatz in küstennahen Gebieten mit geringem Tiefgang sowie eine Hochseetauglichkeit mit einer gewünschten Maschinenleistung zur Erzielung einer maximalen Geschwindigkeit. Ebenso wichtig ist die Fläche für wissenschaftliche Arbeiten im Labor und an Deck.

Schiffsbasisdaten des Neubaus „Ludwig Prandtl II“

Länge / Breite / Höhe / Tiefgang: 29,90 m / 9 m / 6,50 m / 1,70 m
Besatzung / Wissenschaftler: 2 (+1) / 10
Laborfläche / Fläche Arbeitsdeck: 47 m² / 70 m²
Einsatzbereich: Küstennah
Geschwindigkeit: max. 12 Knoten
Maschinenleistung: 750 kW
Einsatztage/Jahr: ca. 225

 

Diese Basisdaten liegen der Machbarkeitsstudie zugrunde. Um eine bessere Vorstellung von dem Schiff zu bekommen, wurde ein Modell im Maßstab 1:50 erstellt.

 

(Foto: Steffen Niemann / Hereon)

 

Nach Bewilligung des Neubauprojektes wurde der Auftrag für ein Planungsbüro öffentlich ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt das Hamburger Planungsbüro TECHNOLOG Services GmbH (TLS), das auf Grundlage der Machbarkeitsstudie die echte Planung und Konstruktion aufgenommen hat. Das geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten aus Wissenschaft und Nautik am Helmholtz-Zentrum Hereon. Viele Videokonferenzen zur Vorstellung von Zeichnungen, Diskussion von Alternativen oder Änderungswünschen …

Es ist ein iterativer Prozess, bei dem sich z.B. herausstellen kann, dass Änderungen an den Schiffsbasisdaten notwendig sind …

Davon erzählen wir im nächsten Blog-Beitrag.

 

(Foto: Steffen Niemann / Hereon)


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